Herzlich willkommen bei der kath. Kirchengemeinde St. Kilian in Hirschfeld
Am linken Ufer des Mains zwischen Schweinfurt und Volkach finden Sie Hirschfeld, das zur politischen Gemeinde Röthlein gehört. Seit 600 Jahren gibt es dort die katholische Kirchengemeinde St. Kilian. Vorher gehörte die Hirschfelder Gemeinde zur Pfarrei Heidenfeld.
Ihre Geschichte können Sie hier nachlesen. Seit Anfang 2005 sind wir eingebunden in die Pfarreiengemeinschaft Röthlein, Heidenfeld und Hirschfeld.
Unsere Pfarrkirche St. Kilian
Wer den Main von Schweinfurt hinunter fährt, der erblickt am linken Ufer mitten im Dorf Hirschfeld die Pfarrkirche St. Kilian.
Der Ort und die Pfarrei Hirschfeld
Wahrscheinlich überquerten einst bei „Hirzvurtin“ (=Hirschfeld) Hirsche den Main. Aufgrund der Erwähnung in einer Fuldaer Urkunde im Jahr 772 zählt der Ort zu den ältesten im Landkreis Schweinfurt.
Die zweite Erwähnung fand Hirschfeld am 20.06.1060. König Heinrich IV. und seine Mutter Agnes verliehen dem Stift Würzburg einen Wildbann (Jagdrecht). Das Jagdgebiet wird umschrieben: „Von der Stelle, da die Wern in den Main sich ergießt... gegen Hirzvurtin“.
Bis zum Jahre 1069 gehörte der Ort zur Mutterpfarrei Wipfeld, danach zum Augustiner-Chorherrenstift Heidenfeld. Später wurde Hirschfeld eine eigene Pfarrei. Nach der Gegenreformation 1629 nahm Hirschfeld von 1631-34 im Dreißigjährigen Krieg zum zweitenmal den „neuen“ Glauben an und wurde protestantisch.
Die Kilianskirche von Hirschfeld
Erstmals wurde 1453 eine kleine Kilians-Kirche genannt, die allerdings schon früher gebaut wurde. Wahrscheinlich im Jahr 1695 schrieb die „gemeint zu Hirschfeldt“ an den „Hochwürdigsten Gnädigsten Fürsten“ (Bischof Johann Gottfried von Guttenberg), „daß die höchste nothdurft erfordtert“, das Kirchlein „einreissen und dessen reparation de novo vornehmen zu lassen“. Die Kirche war nach Aussage des Schultheißen so klein, „daß der dritte Theil von denen Inwohnern den gotteßdienst ahn Sonn- und Feyertägen nitt hören kann“. Außerdem war das damalige Gotteshaus baufällig.
Im Jahr 1700 wurde mit dem Bau eines neuen Gotteshauses begonnen, und zwar an der Stelle der kleinen Vorgängerkirche. Den Turm ließ man stehen. Als die neue Kirche am 26.09.1706 geweiht wurde, war der Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Heidenfeld der zuständige Pfarrer, denn ihm zahlte die Gemeinde zehn Gulden „für die gehaltene Mahlzeit, als Ihro Hochwürden Gnaden Herr Weihbischoff allhiesige Kirche gewiehen“.
Im Jahre 1805 restaurierte die Pfarrei ihre Kirche unter Zuhilfenahme einiger Einrichtungsgegenstände aus dem Heidenfelder Kloster.
Im Laufe der Jahrhunderte war durch den Zuzug die Zahl der Katholiken so weit gestiegen, dass Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts seitlich ein weiteres kurzes Kirchenschiff mit Sakristei angebaut wurde. Seit 1978 gehört Hirschfeld zur Großgemeinde Röthlein.
Das Äußere der Kirche
Wenn man die Kirche von der Westseite her betrachtet, so fällt zunächst ihre einfache Gestaltung auf. Die dem Main zugewandte Fassade wird nur durch „Maria, Königin mit dem Jesuskind“ und durch das Eingangsportal geziert.
Über dem Portal befindet sich das Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths. Es zeigt im ersten Feld den fränkischen Rechen, die Felder zwei und drei zeigen das Lilienrad (Stammwappen der Familie Greiffenclau). Das vierte Feld zeigt die Standarte des Hochstiftes Würzburg.
Die Statue des hl. Urban an der linken Kirchenseite erinnert daran, dass hier bis ins 20. Jahrhundert hinein noch Weinbau betrieben wurde.
Die Altäre der Kirche
Aus der säkularisierten und danach eingelegten Stiftskirche von Heidenfeld erwarb man den jetzigen Hauptaltar, eine klassizistische Stuckmarmoranlage, mit großer Sicherheit ein Werk von Materno Bossi. In der Mauritius-Kirche der Augustiner Chorherren war dies ein Nebenaltar. Ein Beichtstuhl wurde ebenso aus diesem Gotteshaus erworben.
Der Hirschfelder Schreiner und Bildschnitzer Lorenz Reuß schuf zum Hochaltar die Kreuzigungsgruppe. Die Relieftafeln Christi Geburt und Huldigung der Drei Könige links und rechts vom Hauptaltar sind einer besonderen Aufmerksamkeit wert. Der handwerklichen Maßarbeit steht die künstlerische Komposition der beiden Szenen in keiner Weise nach. Die Lebendigkeit und Beseeltheit nehmen den Betrachter gefangen. 1805 entstanden die vergoldeten Tafeln und erinnern an den Spätstil von Johann Peter Wagner. Es ist gut möglich, dass Lorenz Reuß einmal in Wagners Werkstatt gearbeitet hat.
Die beiden schlicht gehaltenen Seitenaltäre mitsamt den Holzfiguren Immaculata und St. Kilian schuf ebenfalls der Hirschfelder Bildschnitzer.
Die Kanzel
Auch die klassizistisch geprägte Kanzel ist ein Werk des Künstlers Lorenz Reuß. Sie weist auf den Voluten am runden Korpus die Büsten der vier bekannten Erdteile auf: Europa, Asien, Afrika und Amerika. Australien fehlte zur damaligen Zeit. Zwischen den Erdteilen sind Kreuz (Glaube), Anker (Hoffnung) und Kelch (Liebe) zu finden.
An der Rüchwand der Kanzel ist der neutestamentliche Sämann dargestellt, der das Wort Gottes ausstreut.
Im Schalldeckel verdeutlicht die Taube den Heiligen Geist, der den Prediger beseelen soll. Außerdem weisen die vier abendländischen Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor d.Gr. auf die Tradition der Kirche hin. Die Spitze wird gekrönt von einer Darstellung der zehn Gebote auf zwei Steintafeln. Sie sollen Inhalt und Richtschnur der Verkündigung sein.
Die Orgel
Die Orgel in der Kirche von Hirschfeld wurde im Jahre 1941 von der Firma Michael Weise, Plattling in Niederbayern eingebaut . Sie hat 2 Manuale, 10 Register, 2 Bassregister.
Die Orgel wurde im Sommer 2011 von der Orgelbaufima Krieger aus Retzbach generalüberholt und gründlich renoviert. Außerdem wurde eine neue Liedanzeige angeschafft und installiert. Am Kirchweihsonntag 2011 wurde die Orgel mit einem Konzert von Regionalkantor Rainer Aberle offiziell wieder in Betrieb genommen.
Die Glocken
6.10.1952 Weihe der 3 neuen Kirchenglocken:
St. Kilian-Glocke (kleine Glocke)
auch Sterbe- oder Totenglocke genannt; Aufschrift: „St. Kilian, wir Franken sind dein“.
wann läutet sie? täglich um 11.00 Uhr, abends um 18.00 Uhr nach der Marienglocke, ¼ Stunde vor dem Gottesdienst, als Sterbeglocke 3 mal hintereinander, sie schlägt die Viertelstundenschläge
Marienglocke (mittlere Glocke)
Aufschrift: „Ave Maria, assumpta!“ (Gegrüßt seist du Maria, die (in den Himmel) aufgenommen wurde)
wann läutet sie? morgens 6.00 Uhr, mittags 12.00 Uhr, abends 18.00 Uhr, ½ Stunde vor dem Gottesdienst
Christ-König-Glocke (große Glocke)
Aufschrift: „Laus tibi, Rex Christe!“ (Lob sei Dir, König Christus/Christkönig)
wann läutet sie? bei der Wandlung, sie schlägt den Stundenschlag
Alle 3 Glocken läuten zusammen jeden Freitag um 15.00 Uhr (Todesstunde Jesu), jeden Samstag um 14.00 Uhr (Sonntag einläuten), 5 Minuten vor dem Gottesdienst, zur Taufe, für einen Verstorbenen nach der Sterbeglocke